Review: MANTICORA – The Black Circus Part 1
Endlich schweigt mein schlechtes Gewissen, denn ich bin endlich im Besitz von dem neuesten Werk der Dänischen Metalband Manticora, welche mit ihrem vorletzten Album „Hyperion“ mein Herz (und Genick) erobert haben. Inzwischen hat sich das gute Stück Musik schon einige Male durch meine Gehörgänge geprügelt, höchste Zeit für ein kleines Review:
„The Black Circus Part 1“ ist der erste Teil von insgesamt zwei Konzeptalben, ich habe mich aber bisher noch nicht mit der Geschichte beschäftigt, sondern gehe hier nur rein aufs Musikalische ein.
Das 2minütige orchestrale Intro „Enter The Carnival“ geht direkt zum Kracher „The Black Circus“ über, welches mit Speed-Doublebasspassagen nicht spart und auch gleich zu Anfang mit gewaltigen Chören auftrumpft. Das Stück kommt einfach nicht zur Ruhe und hat meinen Puls nicht nur beim ersten Durchlauf der CD auf 180 gepumpt. Wahnsinn, SO müssen Manticora klingen. Allein dieser Song rechtfertigt den Kauf der Scheibe.
Danach folgt mit „Intuneric 1“ ein halbminütiges Instrumentalzwischenstück, welches „Enchanted Minds“ einleitet, welches Geschwindigkeitsmäßig einen Schritt zurück tritt und mit strangen Akustikteilen zu gefallen weiß. „Intuneric 2“ heißt das nächste Zwischenstück, nachdem „Forever Carousel“ angesagt ist, welcher wie bereits berichtet auf der Manticora Seite anzuhören ist. Traditionelle melodische Parts wechseln mit leicht progressiven Teilen ab und für gehörig Doublebass und Chorpassagen ist gesorgt. Danach folgt „Freakshow“, eine dramatisch ruhige Akustiknummer, die aber etwas unter aufdringlich pathetischen Vibratogesang leidet. Zur Sache geht’s dann wieder mit „Gypsies Dance pt 1.“, welches ordentlich durch die Gegend rifft. Auch dieser Song hat einen genialen Soloteil, der Erinnerungen an alte Helloween und Iced Earth weckt. Huma hat Gänsehaut. „Intertunic 3“ ist wieder das Vorspiel zu „Wisdom“, das halbakustisch und im ¾ Takt daherkommt. Wie bei „Freakshow“ ist zwar der Hauptgesang etwas anstrengend, aber weibliche Vocals werten den Song gehörig auf und der Orgelpart im Mittelteil weiß auch zu gefallen. Dann heißts auch schon wieder „Intertunic 4“, welches die Geschichte des Konzeptalbums zum Finale treibt, was dann auch schon mit „Disciples Of the Entities“ gekomen ist. Ein weiterer Highspeed Song mit dem wahrscheinlich schnellsten Soloteil der Manticora History. Der Song und somit das Album enden äußerst aprupt mit Zirkusmusik, was den Weg für die bereits in Produktion befindliche Fortsetzung „The Black Circus Part 2“ ebnet.
Fazit: Nach dem meiner Meinung nach äußerst schwachen „8 Deadly Sins“ Album schließt „The Black Circus Part 1“ fast nahtlos am genialen „Hyperion“ Meisterwerk an, erreicht dessen Klasse doch nicht ganz, obwohl wirklich erstklassige Soli und Arrangements zuhauf zu finden sind. Jeder, der nicht von der gewöhnungsbedürftigen Stimme Lars Larsens abgeschreckt wird und auf kraftvollen und schnellen Melodic-Powermetal mit gelegentlich progressiven Einschlag abfährt, sollte sich die Scheibe schleunigst besorgen. SCHLEUNIGST!!!