Der HumeLetter #029 • April 2025

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Im Frühling verspüre ich immer eine Art Aufbruchsstimmung und den Wunsch nach Veränderung, etwas Neues auszuprobieren.

Über zwei Jahre lang habe ich diesen Newsletter in erster Linie dazu benutzt, um aufzuzählen, was ich gerade medientechnisch so treibe. Ich wollte mit dem HumeLetter auf eine sich immer mehr fragmentierende Internet-Welt reagieren, in der es immer schwieriger wird, die Leute zu erreichen, weil jeder und jede auf zig verschiedenen (oder gar keinen) Plattformen unterwegs ist. Die gute alte E-Mail ist immer noch der kleinste gemeinsame Nenner der Online-Kommunikation.

Zugegeben, so weltbewegend ist mein Schaffenswerk nun aber doch nicht und mir ist klar, dass ein reiner „Was habe ich gemacht?“ Newsletter für viele von Euch einfach nicht besonders sexy ist und schnurstracks und ungelesen im virtuellen Mülleimer landet. Um den Mehrwert zu erhöhen, gabs auch immer verschiedenste Empfehlungen wie Hör- und Lesetipps aus dem vergangenen Monat, die mir in guter Erinnerung geblieben sind. Aber reicht das? Soll ich  nicht doch mal was ganz neues ausprobieren?

In den letzten Wochen ist nun die Idee herangereift, dass ich auch kleine Anekdoten und Geschichten in den HumeLetter einbauen könnte, die nicht unbedingt „Newsworthy“ sind, ich sie aber doch erzählen möchte. So bin ich neulich mit jemandem in einer Bar bei einem gemütlichen Bierchen in ein anfänglich angenehmes Gespräch gekommen. Wir verstanden uns ganz gut und tauschten uns über diverse Angelegenheiten aus.

Sein Rat, der dann aber plötzlich aus heiterem Himmel kam, dass ich mir unbedingt die Corona-Impfung aus meinem Körper entfernen lassen soll, weil er sich Sorgen um meine Gesundheit macht, kam dann doch etwas unerwartet. Auf meine vorsichtigen Fragen hin, wie er zu der Annahme kam, und woher er die Informationen dazu hatte, wusste er keine brauchbaren Antworten. Das sei einfach so, das wüsste jeder, der sein Hirn benutzt. Das war mir als Grundlage für einen weiteren Austausch dann doch etwas zu dünn und so beendete ich das Gespräch freundlich, es war ohnehin schon spät.

Ich muss seither oft an diese Situation denken. Vor allem, weil sie mir als Warnung dient, nicht selbst auch so zu werden. Kritisch zu sein und Dinge zu hinterfragen, „Querdenken“ im ursprünglichen, reinen Sinn, ist wichtig. Vor allem im Zeitalter von KI und Massen-Desinformation. Aber Kritik muss meiner Überzeugung nach immer auch mit Eigenkritik einhergehen. Kritisiere ich nur, was nicht meinem eigenen Weltbild entspricht, bin ich nicht kritisch, sondern gläubig. Eine Unterhaltung, aus der man nicht mit dem Gefühl rausgeht, dass man etwas neues gelernt hat und vielleicht sogar seine bisherigen Überzeugungen und Meinungen angekatzt wurden, stellte vielleicht einen netten Zeitvertreib dar, war aber im Endeffekt vermutlich ein eher sinnloses Gespräch.

Um es auf den Punkt zu bringen: Wer „quer denkt“, der muss immer auch gegen seine eigenen Überzeugungen „quer denken“. Sonst ist man nicht kritisch, sondern führt sehr schnell einen Glaubenskrieg.

Oder was sagt Ihr? Ihr könnt mir gern Eure Meinung dazu mitteilen, am besten einfach auf diesen Newsletter antworten.

Wer mich mal leibhaftig antreffen und mit mir ein METAL, OIDA! grölen will, der hat übrigens hier Gelegenheit dazu:

Sa. 17. Mai 2025 – Der Auftritt mit meiner Band im Bunker Purgstall musste leider abgesagt werden.
10. – 12. Juli 2025 – Area 53 Festival
17. Juli 2025 – Iron Maiden in Wien
30. August 2025 – Metal on the Hill

Empfehlungen und Besprechungen aus der Welt der Unterhaltungsmedien gibts wie immer in meinem eigenen (Video)-Podcast Das Medienformat.

Das war’s auch schon für den April. Wie immer besten Dank für die Aufmerksamkeit und bis bald!

Euer humaldo
www.humaldo.tv

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