project:DEV – Mehr Vernetzung braucht das Land!
Beim Durchhören der Subotron Vorträge stieß ich auf den Mitschnitt „Ausbildungsplatz Österreich – Vorstellungen Institutionen 1“ vom 15.11.2008, wo ab Minute 14 Christoph Staber seine Tätigkeiten präsentiert. Der gute Mann ist Character Animator und kann auf eine lange Laufbahn in der Szene zurückblicken.
Aufhorchen ließ mich seine Anekdote über die Gründung des CG-Forums: Als er ca. 2003 nach längerem Arbeiten im Ausland nach Österreich zurückkehrte, stellte er fest, dass die Szene damals nicht sonderlich miteinander verknüpft war. Es gab zwar einige sehr gute Artists, die aber überhaupt nichts voneinander wussten, obwohl der geografische Unterschied zwischen ihnen (Österreich bedingt) eigentlich relativ gering war. Um dem entgegen zu wirken gründete Christoph 2005 das CG-Forum, um die professionelle österreichische CGI-Szene nachhaltig miteinander zu vernetzen. Er ist übrigens auch Initiator der „Pixel„, einer Konferenz von und für die österreichischen Artists.
Sein Vortrag brachte mich auf einen Gedanken: Könnte es sein, dass mangelnde Vernetzung der Games Entwickler untereinander an der derzeitigen Situation mitschuld ist? Ich habe im Zuge von project:DEV inzwischen bereits mit ein paar jungen Interessierten gesprochen, und immer schien es, als würden diese glauben, ganz allein im Land zu sein. Woran könnte das liegen?
Sind Spiele-Entwickler un-soziale Stubenhocker, die menschlichen Kontakt scheuen und am liebsten alleine gelassen werden? Ist es vielleicht sogar „typisch österreichisch“, an seinem eigenen Süppchen zu kochen und ja niemanden über die Schulter schauen zu lassen? Hat man Angst, jemand könnte einem „etwas wegnehmen“ wenn man sich mit der „Konkurrenz“ austauscht?
Diese Gedanken sind zugegeben etwas polemisch, könnte aber ein Funken Wahrheit in ihnen stecken? Wie dem auch sei, ich bin zutiefst davon überzeugt, dass weitreichende Vernetzung, aktives Networking und offener Erfahrungsaustausch Grundlegend für den Erfolg in der Spiele Szene sind. Denn wenn jeder allein im stillen Kämmerchen über seinen Projekten brütet, wird es kaum eine Entwicklung geben, weil Fehler immer und immer wieder gemacht werden, die hätten vermieden werden können, weil sie jemand anders schon Jahre zuvor gemacht hat.
In diesem Sinne: Raus mit Euch und lernt Euch kennen! 😉